::: ——— Buchclub V presents ——— :::
Dieser Termin ist Teil der Serie [Fokus Zukunft].
Wir treffen uns am Dienstag, den 27. Februar 2024 um 18:30 Uhr.
→ Gastgeber: Edi
Ort: Café Merkur, Florianigasse 18, 1080 Wien
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Joseph WEIZENBAUM
Computer Power and Human Reason
From Judgment to Calculation
1976, W. H. Freeman and Company
300 Seiten, vergriffen, Reproduktion als eBook € 14,22
Zu Beginn werfen wir mit einem Klassiker einen Blick in die Vergangenheit, auf frühe Versuche mit Sprachmodellen sowie eine der ersten Auseinandersetzungen mit dem Thema Künstliche Intelligenz und betrachten aus dieser Perspektive die aktuellen Ereignisse.
Joseph Weizenbaum, Computerwissenschaftler der ersten Stunde, hätte im vergangenen Jahr seinen 100. Geburtstag gefeiert. Er entwickelte 1966 mit „ELIZA“ den ersten Chatbot (wenngleich dieser Begriff erst in den 1990er-Jahren geprägt wurde), der auch jenseits von Universitäten und technischen Entwicklern breite Aufmerksamkeit erregte. Er programmierte ein Skript für das System, das einen Psychologen nach einer damals gängigen Methode nachahmen sollte, um zu zeigen, dass die Kommunikation zwischen Mensch und Maschine lediglich eine oberflächliche Simulation darstellen und niemals die menschliche Beziehung ersetzen könne. Er musste jedoch feststellen, dass viele Menschen das System sehr ernst nahmen und im Dialog damit auch intime Daten preisgaben; es wurde sogar von Psychotherapeuten vorgeschlagen, damit die ersten Gespräche mit neuen Klienten zu automatisieren und dadurch mehr Patienten betreuen zu können.
Weizenbaum begann aus diesem Anlass, sich philosophisch mit den Auswirkungen von „Künstlicher Intelligenz“ auseinanderzusetzen und wurde in der Folge zu einem der führenden Kritiker des Einsatzes von Computern in vielen Bereichen: Er war der Ansicht, dass sie auf grundsätzliche Weise konservativ wirken und, obwohl technisch innovativ, sozialen Fortschritt behindern.
Wir lesen das Buch diesmal in der englischen Originalfassung oder als Übersetzung, je nach persönlichen Vorlieben und wollen herausfinden, welche Zukunftsbilder und Diskussionen denjenigen vor rund 50 Jahren ähneln, wie sich der Status quo davon unterscheidet und was sich daraus lernen lässt – frei nach dem Motto: Zurück in die Zukunft?