Wir suchen uns die schönsten und gemütlichsten Plätze in Wien, um zu diskutieren – und wo geht das traditionell besser als im Wiener Kaffeehaus?
Café am Heumarkt ↓ Café Eiles ↓ Café Jelinek ↓ Café Korb ↓ Café Prückel ↓ Café Westend ↓
Café am Heumarkt
Es wird als das Anti-Café bezeichnet und besticht durch seinen urig-schummrigen Charme. Man wird eventuell vom Kellner ein wenig vergessen, dafür aber dann urwienerisch beschmäht. Große Liebe für dieses Café, leider kein Geheimtipp mehr. Keine Website, natürlich nicht.
1030, Am Heumarkt 15, neben dem Stadtpark
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STADTBEKANNT, FALTER
Einfacher geht’s fast nicht. Ruhe ohne Schnickschnack.
Café Eiles
In der Josefstädter Straße gibt es das Café seit 1840, damals noch als Café Motéle. Es zeugte schon früh von Stil und Geschmack, im Lokal wurde Billard gespielt, von der Dachterrasse aus Paraden beobachtet, das Café war ein Treffpunkt von Künstlern und Militär. 1901 übernahm Namensgeber Friedrich Eiles das Café und ließ es als Jugendstilcafé einrichten. Vor einigen Jahren hat nun der neue Inhaber Gert Kunze das Café sanft renoviert, Geschäftsführer ist der Gastronom Mario Gritzner. Etwa 80 Prozent der Mitarbeiter kommen aus Flüchtlingsgebieten wie Kurdistan und Bangladesch und sind ausgesprochen super.
1080, Josefstädter Straße 2, Ecke Zweier-Linie
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cafe-eiles.at, WIEN GESCHICHTE WIKI, FALTER, GASTRONEWS
Mittig kein Aquarium – sondern die Tortenvitrine.
Café Jelinek
Die jüdische Kaffeesiederfamilie Jelinek eröffnete vor über 100 Jahren um 1910 das Café. Bekannt durch ihre Apothekermäntel wurde später das Ehepaar Knapp, das das Café bis 2003 betrieb. Das Besondere am Jelinek ist auch die erhaltene originale Einrichtung inkl. knarzendem Parkett, der alte Holzofen. Es knarzt und kracht rundherum denkmalgeschützt.
1060, Otto-Bauer-Gasse 5
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cafejelinek.steman.at
Im Café Jelinek gibt’s ’nen grünen, roten und blauen Salon und bis auf die Kellner ist alles denkmalgeschützt. (c) Café Jelinek
Café Korb
Zur vorletzten Jahrhundertwende entstand das Café Korb im ersten Wiener Gemeindebezirk in einem Versicherungsgebäude. Das Café trägt heute noch den Anstrich der Umgestaltung in den 1950er Jahren. Bekannt geworden für die artlounge und die futuristische Toilette oder für den regelmäßigen Philosophenclub. Die Adresse ist entweder 7, 9 oder 11, aber wir finden es trotzdem. Der Apfelstrudel soll gut sein.
1010, Brandstätte 9
cafekorb.at, DIE FRÜHSTÜCKERINNEN, WIKIPEDIA, A-LIST, WIEN GESCHICHTE WIKI
Café Prückel
Um die Jahrhundertwende eröffnete der Gastronom und Rennradfahrer Maxime Lurion am Stubentor das Café Lurion als „grand attraction“ mit luxuriösem Interieur. Schon zwei Jahre später der Sache überdrüssig, verkaufte er der Familie Prückel das Café. In den 50er Jahren unter der Führung von Oswald Haerdtl adaptiert, zählt das Prückel zu den größten und ursprünglichsten der damals üblichen Ringstraßencafés, gleichzeitig auch zu den nobelsten. Diese wurden damals in U-Form rund um das Haus gestaltet. Der hintere Goldsaal wurde erst etwas später renoviert.
1010, Stubenring 24, am Stubentor
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prueckel.at, WIEN GESCHICHTE WIKI, FALTER
In echt sind die gemütlichen Stühle senffarben, passen also hervorragend zu Frankfurtern. Foto ©AchimBieniek.com, prueckel.at
Café Westend
Das Café Westend gibt es seit 1899 im Zachariashof am Neubaugürtel, wenngleich um das Datum noch gestritten wird. Im September 2018 wurde das Café von Johann Diglas neu übernommen und sanft renoviert und erstrahlt jetzt in einem seltenen Glanz, der nicht mehr an das alte Bahnhofscafé erinnert. Zum Glück, denn auch der Bahnhof steht ja nicht mehr da wie der alte.
1070, Mariahilferstraße 128, Ecke Neubaugürtel
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cafe-westend.at, WIEN GESCHICHTE WIKI, FALTER
Die herrlich großen Luster machen aus jeder Richtung gute Figur.
Café Goldegg
Argentinierstraße 49, Ecke Goldegggasse, 1040
cafegoldegg.at
Café Kandl