Wir treffen uns an Hl. 3 Könige, 6.1.2020 um 18 Uhr im Café Westend, Mariahilfer Straße 128, 1070 Wien.
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Shoshana ZUBOFF
Das Zeitalter des Überwachungskapitalismus
2019. Campus Verlag. 727 Seiten.
Original: The Age of Surveillance Capitalism
VLB (?), VERLAG, REZENSION FALTER, WEBSITE DER AUTORIN, KEYNOTE-TRANSKRIPTION, REZENSION PROZUKUNFT
Zuboff ist Wirtschaftswissenschafterin und emeritierte Professorin in Harvard.
Zuboffs Buch liefert eine neue Erzählung des Kapitalismus. An ihrer Deutung kommen kritische Geister nicht vorbei. (Campus)
Mit Shoshana Zuboff schlägt eine der wichtigsten Wirtschafts-Denkerinnen Alarm: Der ›Überwachungskapitalismus‹ dominiert unser Leben und zerstört unsere Gesellschaften. (Wolfgang Schütz, Augsburger Allgemeine)
Shoshana Zuboff hat im November 2019 den Axel Springer Award verliehen bekommen – nach Mark Zuckerberg, Tim Berners-Lee und Jeff Bezos in den vorangegangenen Jahren. Brisant.
Nachlese
Am Dreikönigstag treffen wir uns zum Buchclub #4 im Café Westend, den Ziegel im Gepäck.
Gehst du davon aus, dass das Buch durch seine Wortgewalt, Überzeugungskraft, sein (auch buchstäbliches!) Gewicht Einigkeit hervorruft, so hast du dich schon einmal getäuscht. Draußen ist es kalt, es ist der letzte Tag zwischen den Jahren. Drinnen diskutieren wir hitzig, nicht einmal die Einlage des Klavierspielers kühlt das Gespräch. Es ist ein Buchclub, ein Lesen, wie schwarzer Kaffee: Manche nehmen ihn mit Zucker, manche mit Milch, einer rührt in der Tasse, eine nippt am Glas. Some need cigarettes. So lesen wir anders, ziehen andere Schlüsse, haben andere Fragen.
Wir haben im Buchclub drei Dinge versucht und in einigen Stunden auch geschafft: Uns vorzustellen, Fragen an das Buch zu stellen und unsere Meinungen gegenüberzustellen. Vielleicht können ein paar dieser Fragen bei der Lektüre inspirieren:
- Was verändert sich mit der Lektüre des Buchs? Was machst du danach anders, denkst du um, handelst du anders?
- Was kann man tun, um die Hintergründe zum Buch für andere aufzubereiten?
- Die meisten der Inhalte, über die Zuboff schreibt, sind öffentlich verfügbar. Wieviel steckt noch unter der Decke, was wissen wir noch gar nicht? Wir gehen von einem Eisberg aus, wo wir nur dessen Spitze kennen.
- Viele Tätigkeiten und Positionen sind heute „Bullshit Jobs“, sie erweisen sich bei genauerer Betrachtung als ein bisschen verrückt, sinnlos, eigenartig, wenig zum Gemeinwohl beitragend. Wie können wir möglichst sinnstiftende Arbeit verrichten, Arbeit, die Mehrwert bringt? Was muss diese Arbeit leisten? (Das erinnert uns an Bregman, der das BGE als Notwendigkeit erklärt, möchte man viele Bullshit-Jos wegstreichen.)
- Was steht NICHT im Buch? (nach 700 Seiten, Chapeau, E.!) Zuboff fokussiert eher auf die düsteren Seiten der Geschichte und lässt bewusst positive Aspekte und Effekte der Arbeit von Google, Facebook und Co. außen vor. Diese Effekte tun im Überwachungskapitalismus nichts zur Sache, könnte man argumentieren. Aber auch, dass der einseitige Blick wach und misstrauisch macht, ob man ein vollständiges Bild von der Situation erhält. Dasselbe ist uns auch schon bei Bregman passiert, der offen zugibt, für Gegenargumente nicht mehr besonders empfänglich zu sein.
- Ist das Buch pessimistisch?
- Wer macht mein Internet kaputt?
Zu Zuboffs Buch gibt es eine kleine Liste, die beim Lesen mit den wichtigsten Begriffen helfen soll. Hier als „Vokabelliste“ herunterladen.
Download “WÖRTERLISTE zu #4 Shoshana Zuboff: Das Zeitalter des Überwachungskapitalismus (PDF)” 1286-mal heruntergeladen – 111,22 kB
Update 01/2020: Englische Übersetzungen wurden integriert. Danke, Elisabeth!
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